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LE  LABYRINTHE





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"In the Footsteps of Andy Warhol"


 
“In der Spur von Andy Warhol“





 
Ein Jahrhundertereignis und seine Folgen.
 
Das Corona-Virus hat auch vor Andy Warhol nicht Halt gemacht. Sein Name steht für eine diverse und quere Gegenkultur. Er verkörpert alternative Lebensentwürfe und zeigt sich in vielen seiner Werke als querdenkender Künstler.
Dreißig Jahre nach seinem letzten Besuch in Köln hat man für Warhol ein bizarres Gedächtnismal errichtet, auf welches dieser, hätte er es vom Himmel aus betrachten können, wohl lächelnd herabgeblickt hätte.
Warhol wurde gleichsam “in die Spur gesetzt“ und der Weg durch die mit seinem Namen verbundene Ausstellung im Museum Ludwig in Gestalt einer Einbahnstraße geformt und mit Bodenmarkierungen gekennzeichnet, die, mit fortlaufenden Zahlen versehen, den Besuchern, denen lediglich ein begrenzter Zeitrahmen zur Verfügung stand, unter Einhaltung eines Sicherheitsabstandes zumindest einen flüchtigen Blick auf das facettenreiche Schaffen Warhols ermöglichen sollten. 
Der aktuelle Blick auf diesen Jahrhundertkünstler wurde durch die Corona-Pandemie getrübt, die, wie dargestellt, einen ungehinderten Zugang zu seiner Kunst schmälerte. 
Warhol selbst, mit einem Migrationshintergrund ausgestattet, hat in Zeiten politischer und gesellschaftlicher Umbrüche immer wieder die Offenheit und Vielfalt als grundliegende Elemente für die Schaffung einer pluralistischen Gesellschaft hervorgehoben und diese in seinen Werken kenntlich gemacht.
Wurde pandemiebedingt ein ungetrübter Blick auf seine Werke zunächst durch eine gänzliche Schließung der Ausstellung in Köln im Rahmen eines zweimaligen “Lock Down“ zunichte gemacht, so erschuf die Einhaltung von diversen Corona -Regeln eine bizarre Kulisse mit entsprechenden Regeln und sorgte für eine gedrückte Stimmung bei den Besuchern. 
Als Mitarbeiter des Museums verbrachte ich als Mitglied des Aufsichtspersonals viele Stunden in den Ausstellungsräumen. Gelegentlich wurden die Besucher auf die Beachtung der Corona-bedingten Vorgaben hingewiesen, u.a. auf die Einhaltung des auf dem Fußboden durch Bodenmarkierungen ausgeschilderten “Corona-Weges“. Oft habe ich mich gefragt, wie Andy Warhol, würde er noch leben, eine solche sich ihm darstellende bizarre Situation wohl aufgegriffen und künstlerisch umgesetzt hätte.

Hatte er bei seinem letzten Besuch in Köln seine Kamera noch auf die Türme des Domes gerichtet und eines seiner, aus meiner Sicht, schönsten Werke geschaffen, so hätte Warhol nunmehr, unter Corona-Bedingungen, seinen Blick und seine Kamera sicherlich auf den Fußboden der Ausstellungsräume des Museums gerichtet und sich bei seinem Weg durch die Ausstellung an den auf den Boden strikt vorgegebenen, mit Zahlen versehenen Bodenmarkierungen, entlanggehangelt und die einzelnen Markierungen wahrscheinlich mit seiner Fotokamera festgehalten .
Oder entspringt dies nur meiner Phantasie? Es wird ungewiss bleiben.
Möglich wäre, dass Warhol der Einrichtung einer „Corona-Straße“ in Köln, die einen aktuellen und unwiederbringlichen Blick auf ein Jahrhundertereignis ermöglichte, auf seine Weise festgehalten und dieser “Covid-Straße“ durch seine prägende Gestaltungsart seinen unverkennbaren Stempel aufgedrückt hätte und auf diese Weise die Retrospektive in Köln für immer in das kollektive Gedächtnis ihrer Betrachter eingestellt hätte. 
23.08.2021  
F.-J. CORNELIUS






"In the Footsteps of Andy Warhol"

An event of the century and its consequences.
 
The Corona virus did not stop at Andy Warhol. His name stands for a diverse and transverse counterculture. He embodies alternative lifestyles and shows himself to be a lateral-thinking artist in many of his works.
Thirty years after his last visit to Cologne, a bizarre memorial has been erected for Warhol, which, if he had been able to look at it from the sky, he would probably have looked down on with a smile.
Warhol was "put on the track", as it were, and the path through the exhibition associated with his name in the Museum Ludwig was shaped in the form of a one-way street and marked with floor markings, which, provided with consecutive numbers, were intended to allow visitors, who only had a limited time frame at their disposal, at least a fleeting glimpse of Warhol's multifaceted oeuvre while maintaining a safe distance.
The current view of this artist of the century was clouded by the Corona pandemic, which, as illustrated, curtailed unhindered access to his art.
Warhol himself, with an immigrant background, repeatedly emphasised openness and diversity as fundamental elements for the creation of a pluralistic society in times of political and social upheaval, and made them recognisable in his works.
While an unobstructed view of his works was initially ruined by a complete closure of the exhibition in Cologne due to the pandemic in the form of a "lock down" twice, the observance of various Corona rules created a bizarre backdrop with corresponding rules and ensured a depressed mood among the visitors.
As a member of the museum's supervisory staff, I spent many hours in the exhibition rooms. Occasionally, visitors were reminded to observe the Corona-related requirements, including adherence to the "Corona Way" signposted on the floor by floor markings. I have often wondered how Andy Warhol, if he were still alive, would have taken up such a bizarre situation that presented itself to him and realised it artistically.

If, during his last visit to Cologne, he had pointed his camera at the towers of the cathedral and created what I consider to be one of his most beautiful works, Warhol would now, under corona conditions, certainly have directed his gaze and his camera to the floor of the museum's exhibition rooms and, as he made his way through the exhibition, would have shimmied along the floor markings, which were strictly laid out on the floor and marked with numbers, and probably captured the individual markings with his camera.
Or is this just my imagination? It will remain uncertain.
It is possible that Warhol would have captured in his own way the creation of a "Corona Street" in Cologne, which provided an up-to-date and irretrievable view of a century-long event, and would have left his unmistakable mark on this "Covid Street" through his formative design style, and in this way would have set the retrospective in Cologne forever in the collective memory of its viewers.
23.08.2021  



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